Wir befinden uns in einer Zeit, die als „zwischen den Jahren“ bekannt ist. Doch was bedeutet das eigentlich? Die Raunächte sind in der spirituellen und esoterischen Szene allgemein bekannt und werden oft mit mythischen Wesen in Fellkleidung assoziiert, die in dieser Periode ihr Unwesen treiben. Aber Moment mal! Sind die Raunächte nicht einfach 12 Tage oder Nächte mit diesen Dämonen? Das ist eine interessante Frage.
„Zwischen den Jahren“ bezieht sich nicht nur auf den Zeitraum von Weihnachten bis Neujahr. Tatsächlich gibt es unterschiedliche Zeitspannen, die bis zum Dreikönigstag am 6. Januar reichen. Die Entstehung dieser Redewendung hängt mit den historischen Festlegungen des Jahreswechsels zusammen, die sich im Laufe der Jahrhunderte verändert haben. Ursprünglich begann das Jahr im römischen Kalender am 1. März – ein Datum, das auch in vielen anderen Traditionen gut passt, wie etwa in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) mit dem Element Holz. Erst 153 n. Chr. wurde der Jahresbeginn auf den 1. Januar verlegt, um den neuen Amtsantritt zweier Konsuln zu feiern. Obwohl der 1. Januar als Neujahrstag bestehen blieb, sind die damaligen Beamten längst vergessen.
Die Christen feierten zunächst den Jahresanfang am 6. Januar (Tag der Taufe Jesu) und später am 25. Dezember (Geburt Jesu). Ostern oder Pfingsten spielten dabei keine Rolle. Schließlich wurde der Neujahrstag 1691 für die christliche Welt offiziell auf den 1. Januar festgelegt. Trotz dieser Veränderungen hat sich die Redewendung "zwischen den Jahren" bis heute gehalten, obwohl es keinen klar definierten Zeitraum mehr gibt.
Kommen wir zurück zu den Raunächten: Im Internet finden sich zahlreiche Artikel über sie, insbesondere über die mythischen Wesen in Fellkleidung. Diese Zeit gilt als magisch und ist geprägt von Geistern und besonderen Bräuchen. Magische Rituale erinnern an die zweite Stufe im Modell der Spiral Dynamics von Clare W. Graves, das die evolutionäre Entwicklung menschlicher Werte und Weltanschauungen beschreibt. Diese Stufe wird oft als „magisch“ bezeichnet und charakterisiert Gemeinschaften, die stark von Traditionen, Mythen und spirituellen Überzeugungen geprägt sind.
In diesen Nächten kommen Menschen zusammen, um aus ihrem Alltag auszubrechen – durch Rituale und Zeremonien sowie durch einfache Erklärungen für Naturphänomene. Auch „zwischen den Jahren“ wird diese Zeit als Phase der Raunächte betrachtet, beginnend mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember und endend am 6. Januar, dem Dreikönigstag. In dieser Zeit scheinen die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits durchlässiger zu sein, was sie zu einer besonderen Phase für Rückschau und Besinnung macht.
Laut Wikipedia bezeichnet das Jenseits seit der Moderne eine „andere Wirklichkeit“, die unabhängig von der Naturwirklichkeit existiert und nur durch spezielle Bewusstseinszustände wie Ekstase oder transzendentale Offenbarung wahrgenommen werden kann. Während das Diesseits alle Phänomene umfasst, die den Naturgesetzen folgen, repräsentiert das Jenseits ein übernatürliches Gebiet mit Gottes- oder Geisterwelten verschiedener Religionen.
Es gibt auch Vorstellungen einer Zwischenzone für Seelen, die zu sehr an materiellen Dingen hängen und somit das Jenseits nicht erreichen können. In dieser mystischen Atmosphäre laden uns die Raunächte dazu ein, alte Wunden loszulassen und neue Ideen sowie Visionen zu entwickeln.
Die zwölf heiligen Nächte stehen jeweils für einen Monat des kommenden Jahres und bringen unterschiedliche Themen mit sich. Beliebte Praktiken während dieser Zeit sind Räuchern zur Reinigung der Räume, das Führen eines Traumjournals zur Erfassung intensiver Träume oder Orakeln mit Tarotkarten.
Besonders an Silvester wird der Glaube an die wilde Jagd lebendig: Wotan soll mit den Toten aufbrechen, während Geister und Seelen der Verstorbenen Ausgang haben – hoffentlich schauen sie nicht bei uns vorbei!
Insgesamt bieten die Rauhnächte eine wertvolle Gelegenheit zur Selbstbesinnung und zur Vorbereitung auf das neue Jahr. Sie laden uns ein, innezuhalten, unsere Träume zu erkunden und uns mit unseren Ahnen zu verbinden – eine magische Zeit voller Möglichkeiten!
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